Von Sara Galić
Ljiljana Mance, die Direktorin der Grundschule "Grigor Vitez" in Osijek, erzählt uns von ihrem Leben in Deutschland, von ihren Erfahrungen und auch von Arbeitsbedingungen in Deutschland.
Wie haben sie sich dazu entschieden, in Deutschland zu arbeiten?
Während des Krieges habe ich, wie auch viele andere, meine Stelle verloren. Die Stadtverwaltung hat empfohlen, dass Frauen und Kinder die Stadt verlassen. Damals dachte ich negativ über Deutschland, wahrscheinlich wegen meiner schlechten Situation. Ich hatte viele Vorurteile, obwohl meine Mutter aus Deutschland stammte. Meine Tante war die einzige, die zu Hause Deutsch sprach, was damals sehr populär war.
Was halten Sie von den Arbeitsbedingungen in Deutschland?
Die Arbeitsbedingungen sind streng, aber die Leute sind sehr diszipliniert. Der Standard ist sehr hoch. Und was die Arbeiter einer Firma betrifft, manche Firmen haben auch ein Kindergarten in der Firma, z.B. in einer Fabrik, sodass die Mütter ungestört arbeiten können. Sie kümmern sich auch um die Sicherheit der Arbeiter. Sie haben ausgezeichnete Arbeitsbedingungen, alle möglichen Hilfsmittel, Geräte und andere Ausstattung, all das um die Arbeit zu erleichtern und um die Produktivität zu erhöhen. Auch zu Beginn der 90-er Jahre waren die Arbeitsbedingungen faszinierend.
Können Sie diese Bedingungen mit denen in Kroatien vergleichen?
Die Arbeitsbedingungen waren anfangs der Neunziger viel besser als die jetzigen in Kroatien. Natürlich hat Kroatien viel weniger Geld als Deutschland, aber ich glaube nicht, dass das so eine große Rolle spielt. Vielmehr hängt es von der Mentalität und der Arbeitseinstellung ab. Die Arbeitsbedingungen sind in Deutschland viel besser, aber auch die Einstellung und die Arbeitsethik, die sich von uns sehr unterscheiden.
Wann sind Sie nach Deutschland weggezogen und wie lange sind Sie dort geblieben?
Ich bin während des Krieges nach München gegangen, wo ich als eine Putzfrau gearbeitet habe und bin dort etwa ein Jahr geblieben.
War das ihre erste Auslandserfahrung?
Im Jahr 1956 fuhr ich zum ersten Mal ins Ausland. Meine ganze Familie ging nach Frankreich, Marseille. Das Leben in Frankreich war eine unvergessliche Erfahrung für mich. Ich habe viele schöne Erinnerungen von diesem ungewöhnlichen und wunderschönen Land. Ich habe Französisch gelernt und bin noch immer stolz darauf. Die Franzosen sagen, wer einmal die Côte d'Azur sieht, wird zurückkommen. Ich bin noch nicht zurückgegangen, aber das tue ich bestimmt. Frankreich hat schon immer einen besonderen Platz in meinem Herz. Aber in Deutschland fühlte ich mich genauso gut wie in Frankreich.
Wie ist die Einstellung der Deutschen gegenüber den Ausländern?
Ich muss sagen, dass meine Eindrücke sehr positiv waren. Die Deutschen sind korrekt und respektvoll den Ausländern gegenüber. Ihnen ist es nicht wichtig woher die Person kommt. Deutschland ist ein Multikulturelles Land. Ich habe eine große Zahl von Leuten aus verschiedenen sozialen Verhältnissen kennengelernt, und die auf unterschiedlichem Bildungniveau sind. Was für die Deutschen am wichtigsten ist, ist die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.
War die Arbeit in Deutschland für Sie eine positive oder eine negative Erfahrung? Können Sie uns vielleicht sagen warum?
Es war eine sehr positive Erfahrung. Ich habe viele wunderbare Leute kennengelernt. Die Deutschen, die ich kennengelernt habe, haben mir ihre Herzen geöffnet, und brachten mir viel Respekt und Vertrauen entgegen. Ich glaube dass wir Kroaten nie so viel Vertrauen und Mitgefühl für Ausländer aufbringen könnten. Der Aufenthalt in Deutschland hat mein Leben verändert. Die Freundschaften die ich dort geschlossen habe, bedeuten mir auch heute unglaublich viel. Ich bin auch heute noch mit vielen meiner Freunde aus Deutschland in Kontakt geblieben.
Gibt es irgendwelche Unterschiede zwischen der deutschen Arbeitseinstellung und der kroatischen?
Ja, da gibt es einige. Die Deutschen legen viel Wert auf Pünktlichkeit, und das Wegbleiben von der Arbeit hat größere Konsequenzen als hier in Kroatien. Die Arbeiter sind sich dessen bewusst, dass sie nicht Pause machen können wenn ihnen danach ist, und respektieren das. Nicht, dass es bei uns keine Arbeitsdisziplin gibt, aber alles ist ein bisschen lockerer. Die kroatische Mentalität ist einfach anders. Ein interessantes Beispiel für die Unterschiede zwischen den deutschen und den kroatischen Arbeitern ist z.B. wenn deutsche Maler ein Haus von außen bemalen, bleibt der Garten wie er war. Unsere Leute haben wohl nichts dagegen nach den Malern zu wischen und zu putzen.
Könnten Sie es sich vorstellen ihren jetzigen Job in Deutschland zu verrichten? Denken Sie das es dort für Sie besser wäre?
Ich könnte es mir sehr gut vorstellen. Meine Familie und ich hätten es dort wahrscheinlich leichter. Der Lebensstandard in Deutschland ist besser, ich würde mehr Geld verdienen und somit meinen Kindern ein besseres Leben ermöglichen. Die deutschen Schulen haben mich auch sehr beeindruckt.
Würden Sie gegebenenfalls wieder nach Deutschland umziehen?
Ich hatte eigentlich die Gelegenheit in Deutschland zu bleiben, und ich wollte es auch. Ich hatte Deutschland und die Deutschen sehr ins Herz geschlossen, der deutsche Lebenstil hat mir auch sehr gut gefallen, trotzdem, habe ich beschlossen nach Hause zurück zu kehren. Zu Hause ist es doch am besten.
Ljiljana Mance, die Direktorin der Grundschule "Grigor Vitez" in Osijek, erzählt uns von ihrem Leben in Deutschland, von ihren Erfahrungen und auch von Arbeitsbedingungen in Deutschland.
Wie haben sie sich dazu entschieden, in Deutschland zu arbeiten?
Während des Krieges habe ich, wie auch viele andere, meine Stelle verloren. Die Stadtverwaltung hat empfohlen, dass Frauen und Kinder die Stadt verlassen. Damals dachte ich negativ über Deutschland, wahrscheinlich wegen meiner schlechten Situation. Ich hatte viele Vorurteile, obwohl meine Mutter aus Deutschland stammte. Meine Tante war die einzige, die zu Hause Deutsch sprach, was damals sehr populär war.
Was halten Sie von den Arbeitsbedingungen in Deutschland?
Die Arbeitsbedingungen sind streng, aber die Leute sind sehr diszipliniert. Der Standard ist sehr hoch. Und was die Arbeiter einer Firma betrifft, manche Firmen haben auch ein Kindergarten in der Firma, z.B. in einer Fabrik, sodass die Mütter ungestört arbeiten können. Sie kümmern sich auch um die Sicherheit der Arbeiter. Sie haben ausgezeichnete Arbeitsbedingungen, alle möglichen Hilfsmittel, Geräte und andere Ausstattung, all das um die Arbeit zu erleichtern und um die Produktivität zu erhöhen. Auch zu Beginn der 90-er Jahre waren die Arbeitsbedingungen faszinierend.
Können Sie diese Bedingungen mit denen in Kroatien vergleichen?
Die Arbeitsbedingungen waren anfangs der Neunziger viel besser als die jetzigen in Kroatien. Natürlich hat Kroatien viel weniger Geld als Deutschland, aber ich glaube nicht, dass das so eine große Rolle spielt. Vielmehr hängt es von der Mentalität und der Arbeitseinstellung ab. Die Arbeitsbedingungen sind in Deutschland viel besser, aber auch die Einstellung und die Arbeitsethik, die sich von uns sehr unterscheiden.
Wann sind Sie nach Deutschland weggezogen und wie lange sind Sie dort geblieben?
Ich bin während des Krieges nach München gegangen, wo ich als eine Putzfrau gearbeitet habe und bin dort etwa ein Jahr geblieben.
War das ihre erste Auslandserfahrung?
Im Jahr 1956 fuhr ich zum ersten Mal ins Ausland. Meine ganze Familie ging nach Frankreich, Marseille. Das Leben in Frankreich war eine unvergessliche Erfahrung für mich. Ich habe viele schöne Erinnerungen von diesem ungewöhnlichen und wunderschönen Land. Ich habe Französisch gelernt und bin noch immer stolz darauf. Die Franzosen sagen, wer einmal die Côte d'Azur sieht, wird zurückkommen. Ich bin noch nicht zurückgegangen, aber das tue ich bestimmt. Frankreich hat schon immer einen besonderen Platz in meinem Herz. Aber in Deutschland fühlte ich mich genauso gut wie in Frankreich.
Wie ist die Einstellung der Deutschen gegenüber den Ausländern?
Ich muss sagen, dass meine Eindrücke sehr positiv waren. Die Deutschen sind korrekt und respektvoll den Ausländern gegenüber. Ihnen ist es nicht wichtig woher die Person kommt. Deutschland ist ein Multikulturelles Land. Ich habe eine große Zahl von Leuten aus verschiedenen sozialen Verhältnissen kennengelernt, und die auf unterschiedlichem Bildungniveau sind. Was für die Deutschen am wichtigsten ist, ist die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.
War die Arbeit in Deutschland für Sie eine positive oder eine negative Erfahrung? Können Sie uns vielleicht sagen warum?
Es war eine sehr positive Erfahrung. Ich habe viele wunderbare Leute kennengelernt. Die Deutschen, die ich kennengelernt habe, haben mir ihre Herzen geöffnet, und brachten mir viel Respekt und Vertrauen entgegen. Ich glaube dass wir Kroaten nie so viel Vertrauen und Mitgefühl für Ausländer aufbringen könnten. Der Aufenthalt in Deutschland hat mein Leben verändert. Die Freundschaften die ich dort geschlossen habe, bedeuten mir auch heute unglaublich viel. Ich bin auch heute noch mit vielen meiner Freunde aus Deutschland in Kontakt geblieben.
Gibt es irgendwelche Unterschiede zwischen der deutschen Arbeitseinstellung und der kroatischen?
Ja, da gibt es einige. Die Deutschen legen viel Wert auf Pünktlichkeit, und das Wegbleiben von der Arbeit hat größere Konsequenzen als hier in Kroatien. Die Arbeiter sind sich dessen bewusst, dass sie nicht Pause machen können wenn ihnen danach ist, und respektieren das. Nicht, dass es bei uns keine Arbeitsdisziplin gibt, aber alles ist ein bisschen lockerer. Die kroatische Mentalität ist einfach anders. Ein interessantes Beispiel für die Unterschiede zwischen den deutschen und den kroatischen Arbeitern ist z.B. wenn deutsche Maler ein Haus von außen bemalen, bleibt der Garten wie er war. Unsere Leute haben wohl nichts dagegen nach den Malern zu wischen und zu putzen.
Könnten Sie es sich vorstellen ihren jetzigen Job in Deutschland zu verrichten? Denken Sie das es dort für Sie besser wäre?
Ich könnte es mir sehr gut vorstellen. Meine Familie und ich hätten es dort wahrscheinlich leichter. Der Lebensstandard in Deutschland ist besser, ich würde mehr Geld verdienen und somit meinen Kindern ein besseres Leben ermöglichen. Die deutschen Schulen haben mich auch sehr beeindruckt.
Würden Sie gegebenenfalls wieder nach Deutschland umziehen?
Ich hatte eigentlich die Gelegenheit in Deutschland zu bleiben, und ich wollte es auch. Ich hatte Deutschland und die Deutschen sehr ins Herz geschlossen, der deutsche Lebenstil hat mir auch sehr gut gefallen, trotzdem, habe ich beschlossen nach Hause zurück zu kehren. Zu Hause ist es doch am besten.