Das bessere Leben in Österreich
Von Mia Hocenski

Herr Željko Dreiseidl, können Sie mir bitte sagen, weshalb sie sich für den Beruf eines Zahnarztes entschieden haben?
Ich habe mich wirklich zufällig für den Beruf des Zahnarztes entschieden. Ursprünglich wollte ich Medizin studieren.

Wo haben Sie studiert?

In Zagreb.

Ist Zagreb auch ihr Geburtsort?

Nein, nein, ich wurde in Osijek geboren.

Und nachdem sie ihr Diplom im Zagreb bekamen, warum haben Sie sich entschieden nach Österreich zu gehen und nicht nach Deutschland oder vielleicht in Kroatien zu bleiben?
Ich habe zuerst 6 Jahre in Osijek gearbeitet, und weil ich mit der Arbeitsbedingungen und der Entwicklung dieses Berufes in Jugoslawien nicht zufrieden war, ging ich nach Österreich. In Bruck an der Mur bekam ich den ersten Job als Zahnarzt und dann bin ich dort hingezogen. Einige Jahre später habe ich eine private Ordination geöffnet.

Gingen Sie allein nach Bruck an der Mur?
Nein, ich ging mit meiner Frau.


Und, wo haben Sie Deutsch gelernt?
Meine Großeltern sprachen Deutsch und ich hörte es regelmäßig zu Hause, aber gelernt habe ich es im Gymnasium.

War es am Anfang schwer in Österreich zu arbeiten?
Nein, es war wirklich nicht schwer, die Menschen dort sind sehr freundlich und hilfsbereit.

Gingen Sie regelmäßig nach Kroatien zum Besuch?
Ja schon, alle zwei Wochen. Ich wollte meine Familie regelmäßig besuchen.

Hatten Sie Unterstützung von ihrer Familie?

Ja.

Haben Sie in Österreich schnell Freunde gefunden?
Eigentlich nicht so schnell, aber der Grund dafür war, dass ich eigentlich nicht viel Freizeit hatte, und wenn es Freizeit gab, war ich mit meiner Frau und meinem Sohn zusammen.

Wie lange leben Sie schon in Österreich?

Jetzt sind es schon 23 Jahre.

Und arbeiten Sie viel?
Eigentlich schon, sehr viel.

Haben Sie geregelte Arbeitszeiten?
Ja.

Ihrer Meinung nach, würden Sie in Kroatien auch so viel Arbeit mit dem gleichem Beruf haben, wie sie jetzt in Österreich haben?
Ich glaube nicht. Österreich ist ein stabiles Land, es wird viel Leistung von dem Beruf des Zahnarztes erwartet und wie sie schon wissen, was nicht nur für Deutschland sondern auch für Österreich gilt - Ordnung muss sein und das gefällt mir.

Leben Sie heute noch in der gleichen Stadt in Österreich?

Ja.

Denken Sie, dass das Leben in Österreich besser ist als in Kroatien? Wieso?
Ja, schon. Wie ich schon gesagt habe, Österreich ist stabil, es hat stabile wirtschaftliche Verhältnisse, weniger Kriminalität, die Arbeitsverhältnisse und die Arbeitsbedingungen sind ganz transparent und viel besser.

Sind ihre Frau und Sohn zufrieden und froh, dass sie in Österreich leben?
Das sollten sie meine Frau und meinen Sohn fragen, aber ich glaube schon.

Denken Sie, dass sie eines Tages wieder nach Kroatien zurückkehren werden?
Ja sicher, aber nur als Rentner.

Herr Dreiseidl, vielen Dank für das Interview!